Die religiösen Kulturen verfügen über eine alte und reiche Liedtradition. Texte, die den Glauben und die hohen Feste besingen, finden sich sowohl in der christlichen als auch in der muslimischen Überlieferung.
In der Bearbeitung von Saad Thamir klingen die verschiedenen Gesänge zusammen.
Mit einem arabischen Gesangsduo und einem deutschen Chor werden arabisch-christliche Lieder aus der aramäischen, koptischen und syrisch-ostkirchlichen Tradition, arabisch-muslimische Lieder sowie deutsch-christliche Gesänge gemeinsam aufgeführt.
Die Stücke stehen dabei keinesfalls nur nebeneinander – und kein Stil dominiert den anderen. In einem ausgewogenen Arrangement verwebt Thamir, Arrangeur und Komponist des Konzertprogramms, die Melodien zu einem neuen Klanggeflecht. Dabei wird das ursprüngliche Material nicht seines besonderen Charakters beraubt. Thamir schafft etwas Neues – etwas, in dem sich jede Zuhörerin und jeder Zuhörer, unabhängig von religiöser oder kultureller Zugehörigkeit, wiederfinden, aber auch Unbekanntes entdecken kann.
Begleitet werden die Sängerinnen und Sänger von einem Ensemble, das scheinbar gegensätzliche Instrumente vereint:
Die orientalischen Klänge entstehen durch Saz, Bağlama, Nay, Duduk und verschiedene arabische Trommeln; E-Bass und Violoncello bilden das Fundament, und die Orgel – eines der bedeutendsten Instrumente der westlichen Kirchenmusik – rahmt das musikalische Geschehen ein.