“Szabba”

Vokalensemble Szabba

Die orientalische Philosophie – ebenso wie andere antike Denksysteme – ging davon aus, dass die vom Menschen geschaffene Musik den Systemen des Universums gleicht. So werden beispielsweise Harmonien und Unendlichkeit durch die Sprache der Musik dargestellt.
Diese Vorstellung macht sich das Vokalensemble „Szabba“ zum Prinzip seines musikalischen Ausdrucks, indem es unter anderem unendliche Motivwiederholungen und organisiertes Chaos gezielt musikalisch einsetzt.
Ausgehend von der Annahme, dass das arabische Musiksystem und dessen Struktur am deutlichsten in der arabischen religiösen Sufi-Musik zum Ausdruck kommen, verfolgt das Ensemble nicht nur das Ziel, diese Musik praktisch wiederzugeben, sondern auch ihr theoretisches System weiterzuentwickeln und sie damit auf eine internationale Ebene zu heben – zumal diese Form der Musik bislang keine weltweite Bekanntheit erlangt hat.
Der Komponist und Leiter des Ensembles, Saad Thamir, hat sich – nach jahrelanger Arbeit mit interreligiöser und weltlicher Musik – zum Ziel gesetzt, das bislang weitgehend unentdeckte Gewebe dieser tief spirituellen Musik, die sich bisher fast ausschließlich auf die orientalische Welt beschränkt, zu erschließen und international sichtbar zu machen, da sie die globale Musikkultur bereichert.
In der arabischen Tradition wird die Sufi-Musik üblicherweise ausschließlich von Männern ausgeführt. In diesem Ensemble jedoch sind auch Frauenstimmen beteiligt – was der Musik eine neue, fruchtbare Dimension verleiht.
Ganz bewusst spezialisiert sich das Vokalensemble gemäß der Sufi-Tradition praktisch auf Stimmen mit Trommelbegleitung.
Denn die menschliche Stimme nimmt innerhalb der arabischen Musikkultur eine besondere Stellung ein:
Nur sie vermag es, direkt zur Seele des Menschen vorzudringen.



Mitwirkende:
Rita William, Gesang
Bassem Muchlis, Gesang, Oud und Perkussion
Ahmad Naqischbendi, Gesang
Abdulaziz Chikh Najib, Gesang
Saad Thamir, Gesang, Perkussion und Komposition